Wenn der Radsport das Herz stresst

Kann RadSport dem Herz schaden?

Die Hinweise mehren sich, dass die hohen Ausdauerbelastungen, wie sie ambitionierte Radrennfahrer über Jahre erbringen, zumindest bei einem Teil der Athleten folgenschwere Spuren am Herz hinterlassen.

The Haywire Heart – How too much exercise can kill you… ist der Titel des aktuellen Buches von Chris Case, John Mandrola und Lennard Zinn, drei zum Teil selbst betroffenen Leistungsportlern, die dem Phänomen wissenschaftlich fundiert und spannend auf den Grund gehen. Keine Frage, dass ich das lesen musste. „Wenn der Radsport das Herz stresst“ weiterlesen

Fahrrad. Mann. Prostata.

Über eine komplizierte Dreiecksbeziehung.

Radfahren ist gesund. Das ist ziemlich unstrittig.

Natürlich gibt es Ausnahmen, aber die beziehen sich auf die extremen Ausübungsformen unseres Sports. Übertreiben geht schließlich immer.

Für die männlichen Radfahrer wird jedoch immer mal wieder auch eine grundsätzliche Einschränkung dieser These diskutiert, nämlich die, ob regelmäßiges Radfahren Prostatabeschwerden begünstigt.

Schadet Fahrradfahren der Prostata?

Eine akute Prostatitis im Sommer diesen Jahres hat mich mal wieder mit dieser Frage konfrontiert… „Fahrrad. Mann. Prostata.“ weiterlesen

Gestatten: Wagner. Schick und schnell.

Ende letzten Jahres stolperte ich über eine Kleinanzeige, in der ein unauffälliges, aber irgendwie anziehendes Rennrad des Rahmenbauers “Hardo Wagner” angeboten wurde. Hardo Wagner war mir bis dahin völlig unbekannt und ich begann ein wenig zu recherchieren.

Zunächst fand ich nicht viel mehr heraus, als dass es sich bei Hardo Wagner offenbar um einen norddeutschen Rahmenbauer handelt, der vor allem unter Reiseradlern einen wirklich guten Ruf genießt.

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L’Eroica Gaiole

Rennradklassiker Centurion

Mein Blick versucht nur noch die 10 Meter vor dem tanzenden Vorderrad zu erfassen, doch je länger es auf dieser ruppigen Geröllpiste bergab geht, desto schwerer fällt es meinem Kopf die Informationen zeitnah zu verarbeiten.

Das Bild verschwimmt und ich versuche mein Vorderrad krampfhaft gerade zu halten. Dann bin ich unten. Den Kopf schütteln, die Nackenmuskulatur lockern und schon geht es wieder bergauf. Steil, lang und auf losem Untergrund.

Einen Schluck staubiges Wasser aus dem Bidon und weiter – ich sollte den ersten Mund voll wirklich besser ausspucken, so viel Staub enthält er – aber das ist mir längst egal.

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650b-Umbau: Ein Rennrad zum Reisen

Vom Rennrad-Klassiker zum Reiserad

Schon seit längerem halte ich Ausschau nach einem schönen Stahlrahmen mit Ösen, auf dessen Basis ich mir einen klassisch angehauchten Light-Tourer bzw. ein reisetaugliches Rennrad aufbauen kann.

Bereits meine ersten Radreisen habe ich mit dem Rennrad und notdürftig angeflanschtem Gepäckträger unternommen und diese Idee des “leichten” Reisens fasziniert mich bis heute. Nur “notdürftig” möchte ich die Ausstattung heute nicht mehr. „650b-Umbau: Ein Rennrad zum Reisen“ weiterlesen

Centurion Semi Professional (1978)

Japanischer Rennrad-Traum in himmelblau.

Das Centurion Semi Professional gehört zu den schönsten Rennrädern, die ich je gesehen habe. Der Rahmen aus Tange Champion Rohren präsentiert sich makellos verarbeitet in einem wunderbaren Blauton, der durch die verchromten Muffen ganz besonders zur Geltung kommt.

Schon nach dem Kauf des Rahmens habe ich meine Begeisterung unter dem Titel “Blue Steel” zum Ausdruck gebracht. In den letzten Wochen ist aus dem schönen Stück Stahl nun ein komplettes Rad entstanden. „Centurion Semi Professional (1978)“ weiterlesen

Februarrunde

Noch vor einer halben Stunde völlig undenkbar, scheint plötzlich alles zu stimmen. Das leichte aber stetige Brausen des Windes in den Ohren – es ist gewichen. Das sanfte Brennen in den Oberschenkeln – vergessen. Und die gerade noch so kalten Füße und Hände? – Sie senden leicht gribbelnde Lebenszeichen.

Die silbern funkelnden Lichtstrahlen, der sich in der Vorderradnabe spiegelnden Februarsonne, sie ziehen Tom in ihren Bann. „Wie konnte sich schwarz in der Gestaltung moderner Naben nur durchsetzen?“ Er wird das nie begreifen.

Wunderbar mischen die 32 doppelt endverstärkten Speichen des Vorderrades jetzt im sonnigen Glitzerspiel mit und berauschen den mit Rückenwind dahingleitenden Rennfahrer mit dem leisen Klang der gerade so berauschenden Geschwindigkeit.

Ist es das, was er so liebt an diesem Sport?

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Erinnerungen an den Sommer 1992

Ein Rückblick auf die ganz große Freiheit.

Wir haben uns heute Morgen in Nördlingen auf unsere vollbepackten Räder geschwungen – zwei notdürftig mit Gepäckträgern zum Reiserad umgerüstete Rennräder. Dabei haben wir nur das Nötigste. Ein Rennrad ist kein Packesel.

Neben einem kleinen Zelt, Schlafsäcken, zwei Pappdeckel-dünnen Alumatten, Kocher und Werkzeug ist nur noch wenig Raum für Kleidungsstücke. Egal, es geht in den Süden. Unser Ziel ist Sizilien.

Zeit und Energie haben wir, gerade 18-jährig, in Hülle und Fülle. Geld dafür umso weniger. Und gerade letzteres erweist sich als großer Glücksfall. „Erinnerungen an den Sommer 1992“ weiterlesen