ICE Sprint X Liegerad – Trike

Neuer Spleen oder geniale Idee?

“Das ist doch gar kein richtiges Fahrrad! Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass Dir das auf Dauer gefällt.” Mit diesen Worten versuchte meine Frau, mir meinen neuen Spleen noch auszureden, aber da hatte ich mich schon zu sehr mit dem ICE Sprint X Liegerad beschäftigt, um mich noch abbringen zu lassen.

Das heißt jedoch nicht, dass ich nicht auch Bedenken hatte, schon der mittleren vierstelligen Investitionssumme wegen, die mich der neue Spleen kosten würde. Verglichen mit den alten Rennrädern, die ich mir sonst so leiste, schlug das ICE Sprint X Liegerad schon gewaltig zu Buche.

Doch das liegt nun schon mehr als 6 Wochen und gut 500 Liegerad-Kilometer zurück…

Vom Leid des alternden Rennradfahrers

Dass ich seit mehr als drei Jahrzehnten ein besonderes Faible für Rennräder habe, weiß jeder, der mich entweder gut kennt oder gelegentlich hier liest. Daran wird sich kaum noch etwas ändern, auch wenn ich eines hoffentlich fernen Tages selbst gar keines mehr fahren kann. Ein Rennrad ist für mich längst mehr als nur ein Sportgerät. Ich bin oft schon glücklich, wenn ich ein schönes Exemplar anschauen oder daran schrauben kann.

Doch bei aller Zuneigung zum Zweirad auf schmalen Reifen haben sich über die Jahre ein paar Zipperlein bei mir eingeschlichen, die sich mit dem Rennradfahren nicht mehr so bedingungslos vereinbaren lassen, wie noch vor zwanzig Jahren – Männerleiden eben.

Der Brooks Cambium Carved hat meine Sitzprobleme schon deutlich reduziert.

Dazu gehören für mich vor allem der anhaltende Druck auf den Dammbereich, wenn ich sehr lange oder zu häufig Rennrad fahre. Das kommt aber nicht mehr so häufig vor. Zudem schlafen mir immer öfter auch die Hände ein, was ich früher zumindest mit Rennradlenker kaum kannte. Und wenn es wie jetzt im November wieder kühl und windig wird, dann quittiert mir das meine Nackenmuskulatur gerne mit einer unangenehmen Steifigkeit.

Feuer gefangen

Als ich im Rahmen der diesjährigen Eurobike am Stand des deutschen Liegerad-Spezialisten HP-Velotechnik vorbeischlenderte, ahnte ich noch nicht, was mich das bald kosten würde.

Ich glaube mich sogar zu erinnern, dass ich nicht einmal wirklich dort stehen geblieben bin. Dennoch blieben in meinem Unterbewusstsein zwei Dinge hängen: diese neuen Liegerad-Trikes sehen gar nicht mal schlecht aus und vor allem total bequem.

ICE Sprint X Liegerad Perspektive
Ein ganz neue Perspektive: Rückblick via Liegerad – Trike.

Wäre ich nicht gerade dabei gewesen, wieder etwas öfter auf dem Rennrad zu sitzen statt nur daran zu schrauben, dann wären diese beiden Eindrücke wohl schnell verpufft. Doch mein jährlicher Aufenthalt bei der wunderbaren Eroica in Gaiole war nur noch wenige Wochen entfernt. Die Strade Bianche machen gut vorbereitet einfach mehr Spaß, und ich musste mich noch für eines meiner Rennräder entscheiden. Das hatte zur Folge, dass ich mich gerade besonders darauf konzentrierte, auf welchem Rad ich gut saß.

An einem dieser Tage saß ich dann wohl nicht so gut und landete beim abendlichen I-Pad-Surfen doch wieder bei HP Velotechnik; und kurz darauf dann noch auf zahlreichen anderen Seiten, auch der des ICE Importeurs Icletta. Ich studierte Pro und Contra des Liegeradfahrens, lernte dass die modernen Trikes die Einspurer zunehmend ablösen und am Tag darauf telefonierte ich auch schon mit einem Händler für Spezial-Fahrräder in meiner Nähe.

Kurzentschlossen zum sportlichen ICE Sprint X

Der Liegerad-Spezialist hatte dann ein eher leichtes Spiel. Nicht dass ich ihm keine Zeit gekostet hätte, nein, Fragen hatte ich schon. Nur überzeugen musste er mich längst nicht mehr. Zu sehr reizte mich bereits die Idee, dass ein Liegerad die Lösung für all die Probleme sein könnte, die ich mit langen oder mehrtägigen Rennrad-Ausfahrten mittlerweile verband.

Unabhängig davon erwies sich der Inhaber des Fahrradladens als fachlich kompetent und gab mir auch den entscheidenden Anstoß hin zu einem etwas sportlicheren Modell. Bei meinen Testfahrten auf einem Scorpion fs 26 von HP Velotechnik, einem ICE Adventure und eben dem ICE Sprint X hatte nämlich zunächst das eher behäbige ICE Adventure den bequemsten Eindruck bei mir hinterlassen, auch weil man darauf so schön aufrecht thronte.

Dass ich mich dann für das ICE Sprint X Liegerad entschied, lag vor allem daran, dass es einfach besser zu den Erwartungen passte, die ich mit dem Kauf eines Liegerad-Trikes verband:

Es sollte nämlich nicht nur für mehrtägige Radreisen mit Gepäck geeignet sein – die bei mir sowieso viel weniger stattfinden, als ich es mir immer ausmale.

ICE Sprint X Frontansicht
Mit sportlichem Schalensitz und Tourenausstattung ein echter Allrounder.

Längst hatte ich auch im Sinn, dass mir das sportliche ICE Sprint X vielleicht doch noch ermöglichen könnte, was ich mir auf einem Rennrad ergonomisch nicht mehr zutraue: eine Teilnahme an der Fernfahrt Paris-Brest-Paris zum Beispiel.

Ice, Ice Baby… Sprint X

Da ich wegen eines Job-Wechsels noch den ganzen Oktober frei hatte, entschied ich mich direkt zum Kauf des Vorführmodells, das ich nach ein paar kleineren Ergänzungen schon zwei Wochen später übernehmen konnte.

Neben der schnelleren Verfügbarkeit, kam ich dadurch auch in den Genuss einer Vorderradfederung, einer Längen-Schnellverstellung und hydraulischer Scheibenbremsen. Alles Ausstattungsmerkmale, die ich mir bei einer eigenen Konfiguration erst einmal nicht geleistet hätte.

Ice Vorderradfederung
Sportliches Fahrwerk mit 40mm Federweg und gespiegelter Scheibenbremse.

Liegeräder sind nämlich vergleichsweise teuer, selbst gebrauchte Modelle bekommt man erst nach vielen Jahren spürbar günstiger. Außerdem sind Liegerad-Trikes derzeit einfach gefragt.

Der besondere Reiz des ICE Sprint X liegt für mich in seiner großen Einsatzbandbreite. Man kann es durch die tiefe Sitzposition und das 26″ Hinterrad als schnellen Randonneur genauso nutzen wie als bequemes Reiserad.

Gepäckträgersystem, Schutzbleche und breite Reifen machen es im Handumdrehen zum bequemen Tourenrad, die Konfiguration, in der ich es derzeit nutze.

Der Radstand und die Sitzposition sind variabel und man kann relativ aufrecht sitzen genauso wie ziemlich flach darauf liegen. Auch hier habe ich zunächst eher aufrecht begonnen.

Klassischer Stahlrahmen mit tiefer Sitzposition und vielen Optionen: das ICE Sprint X.

Basis des ICE Sprint X ist ein vergleichsweise schlanker und faltbarer Stahlrahmen (der war ein wesentlicher Punkt, warum ich es dem Scorpion fs 26 von HP Velotechnik vorgezogen habe!), sowie ein mit Elastomeren gefederter Hinterbau aus Aluminium. Zusammen mit der strafen 40mm Vorderradfederung bietet es einen guten Kompromiss zwischen Komfort und Sportlichkeit. Auch Feldwege nimmt es ohne zu murren, und die Erschütterungen bleiben für den Fahrer immer im grünen Bereich.

Der 3×10 Antrieb mit Kettenschaltung bietet immer die passende Übersetzung, das kleine Kettenblatt benötige ich bisher nicht. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass sich das bei langen und steilen Anstiegen oder mit Gepäck noch ändern wird. Womit wir beim “Für und Wider” eines Liegerades angekommen wären.

Stärken und Schwächen des Liegerades – Trikes

Beginnen möchte ich mit den Stärken des Trikes, da sie es sind, die mich zum Kauf bewegt haben. Die meisten hatte ich erwartet, eine andere kam unverhofft dazu:

+ Sitzbeschwerden sind kein Thema, der Druck verteilt sich über den gesamten Schalensitz und der Dammbereich bleibt unbelastet.

+ Die Hände liegen locker auf den Griffen und bekommen keinen Druck.

+ Nacken und Rücken bleiben entspannt (noch mehr als erhofft).

+ Die Herzkreislauf-Belastung ist spürbar geringer, was sich bei mir in einer 10-15 Schläge geringeren Herzfrequenz zeigt. Ich führe das auf die entspannte Haltung des Körpers zurück, nur die Beine arbeiten (hart!).

+ Gegenwind nervt aufgrund der niedrigen Sitzposition nicht mehr ganz so sehr.

+ Man kann mit einem Trike nicht klassisch stürzen, wenn man nicht viel zu schnell in die Kurven geht.

+ Anders als sonst wird man bei Gegenverkehr von Autos nicht noch schnell überholt (man wird wie ein Traktor als echtes Hindernis wahrgenommen).

+ Der Liegestuhl ist immer dabei und der Fahrer erntet bei jeder Begegnung ein Lächeln 🙂

ICE Sprint X Hinterradfederung
In Länge und Sitzneigung anpassbar, sowie faltbar: das variable ICE Sprint X.

Und natürlich hat auch ein Liegerad – Trike ein paar Nachteile:

(-) Ein Liegerad-Trike ist auch in der faltbaren Version ziemlich unhandlich und nimmt ungefaltet viel Raum ein.

(-) Es ist außerdem vergleichsweise schwer. Mein ICE-Sprint X Liegerad wiegt mit Tourenausstattung fast 20 Kilogramm.

(-) Bergauf fährt es sich deutlich schwerer als ein Rennrad, da man nur mit den Beinen arbeiten kann. Die Beinmuskulatur setzt hier einfach früher Grenzen (für mich gut: nicht der Puls!).

(-) Die Kniebelastung ist deswegen vor allem am Berg spürbar höher. Inwiefern das auch nach der Eingewöhnung so bleibt, wird sich zeigen (grundsätzlich ist es eine für das Knie unkritische Bewegungsform).

(-) Das zweispurige Fahrwerk erweist sich auf Feldwegen nervig, da es für eine Spur zu breit und für zwei zu schmal ist. Man fährt immer mit einem Reifen im Dreck.

(-) Man muss sich an die niedrigere Sitzposition erst gewöhnen – vor allem psychisch .

Eingewöhnung

Schon vor Übernahme meines neuen Liegerades war ich mehrfach darauf aufmerksam gemacht worden, dass man sich langsam herantasten müsse. Das betrifft vor allem die Beinmuskulatur und die Kniegelenke, die beim liegend radeln mehr belastet werden.

Liegerad Trike Beinarbeit
Die Arbeit kommt allein aus den Beinen – hier mit ordentlich Dreck dran 😉

Das merkte ich dann auch selbst, obwohl ich mit nur 90-minütigen Ausfahrten von Anfang an vorsichtig war. Dank regelmäßigen Ruhetagen nach den ersten Ausfahrten und einem Wechsel auf kürzere Kurbeln (155 statt 170mm) ist diese Phase für mich im Grunde schon vorbei.

Gleiches gilt für die psychologische Gewöhnung an die niedrige Sitzposition und das Vertrauen darauf, gesehen zu werden. Anfangs sah ich immer wieder nervös in den Rückspiegel, wenn sich ein Fahrzeug von hinten näherte. Ich wurde bisher aber immer frühzeitig gesehen und dann großräumig umfahren.

Gefährlicher als Autos von hinten scheinen mir mittlerweile Fußgänger zu sein, die mal eben die Straße überqueren wollen und einen auch mit Fahne offensichtlich später wahrnehmen als ein Fahrrad. Man sollte in Orten immer auf ein schnelles Ausweich- oder Bremsmanöver gefasst sein.

Bei einem solchen Bremsmanöver offenbarte sich mir auch die krasse Bremswirkung von 160mm Scheibenbremsen auf zwei parallelen Reifen: auch bei einem Liegerad kommt das Hinterrad schneller in bedenkliche Höhen als man erwartet!

Mein erstes Fazit

Nach einem guten Dutzend gemeinsamer Ausfahrten und ca. 500 Kilometern mit dem ICE Sprint X Liegerad – Trike bin ich ziemlich begeistert.

Das liegt vor allem daran, dass es meine Erwartungen an die Ergonomie voll erfüllt hat: Sitzbeschwerden, einschlafende Hände und Nackensteifigkeit sind damit Geschichte.

ICE Sprint X Fahne
Die Fahne gibt einem das gute Gefühl, gesehen zu werden – auch wenn sie etwas bremst.

Völlig unerwartet – aber sehr willkommen – ist für mich die spürbar geringere Kreislaufbelastung. Aufgrund meiner Vorbelastung (linksventrikuläre Myokard-Hypertrophie) bin ich dafür natürlich besonders empfänglich. Ich rechne durch den weiteren Aufbau der Beinmuskulatur aber noch mit einer leichten Angleichung.

Das Gleiche sollte dann auch für meine Durchschnittsgeschwindigkeit gelten, die bis jetzt noch etwas geringer ist als mit dem Rennrad.

Insgesamt ist das Fahren mit einem Liegerad-Trike einfach sehr sehr entspannend und komfortabel. Ich komme mir dabei manchmal vor wie Terence Hill als Nobody, der sich – statt zu reiten – von seinem Pferd lässig auf einer Trage ziehen lässt. Verstärkt wird diese Gefühl noch dadurch, dass man unterwegs immer wieder angelächelt wird.

Als größte Einschränkung empfinde ich das schlechtere Handling des Rades. Ein Resultat aus Gewicht, Fahrzeugbreite und Wendekreis des Liegerad-Trikes. Aber das war mir von vornherein klar gewesen.

Ich betrachte das ICE Sprint X bereits als feste Größe in meinem Fahrrad-Fuhrpark, vor allem für Radreisen, Brevets und längere Radabenteuer.

19 Antworten auf „ICE Sprint X Liegerad – Trike“

  1. Hallo Sebastian, hab schon an dich und dein Trike gedacht. Durch deinen, wieder einmal leider sehr geilen Bericht, habe ich die Anwort prompt erhalten. Super! Lass mal was von dir hören. VG Heinz S.

  2. Moin Seb,

    ein wirklich sehr, sehr schöner, ausführlicher und vor allem nachvollziehbarer Bericht. Nun sind ja wieder 4 Monate um und mich würde interessieren, was du so in den Wintermonaten erlebt hast.

    Bist du überhaupt noch gefahren?
    Hast du irgendwas an deinem Bike anpassen lassen?
    Vermisst du an der jetzigen Konfiguration was?

    Warum ich soviel frage kann man nicht schnell und einfach beantworten. Dafür ist die Geschichte zu lang und ich denke, dass sich auch niemand dafür interessieren mag. ;-P

    Nur ganz kurz…

    Ich bin auch Mitte 40, habe eine Herzinsuffizienz, liebe aber seit 1 Jahr das Rad fahren. Angefangen im März 2019 mit einem E-Bike, nach 27-jähriger Fahrrad-Abstinenz.

    Toll war es! 2.500 km mit dem Rad (einfache Strecke 30 km) zur Arbeit und wieder zurück. Morgens die Ruhe der Natur genießen und entspannt zur Arbeit kommen. Abends den ganzen Müll vom Tag vergessen, sich auspowern können und vollkommen relaxed zu Hause ankommen. Unterwegs auf ner Bank gesessen, in die Landschaft gestarrt oder ein Eis genascht.

    Bin im September auf ein GravelBike ohne “E” umgestiegen.

    Im Juni Diagnose Herzinsuffizienz mit 55% Pumpleistung. Und nun im Januar auf 75% Pumpleistung gestiegen. Toller Effekt ganz nebenbei.

    Beide Räder sind wirklich toll. Aber ich habe Probleme mit meiner Körperhaltung, bin immer vollkommen verspannt, Gesäß und Genitial-Bereich schlafen ein, Hände tun weh und auch die Zehen fangen nach 20km an zu kribbeln.

    Wie auch du so schön festgestellt hast: “Man wird älter!”.

    Zuerst war meine Prio so schnell wie möglich von A nach B zu kommen. Hab “nur” so ca. 1 1/2 Stunden, selbst mit dem GravelBike bei 500hm gebraucht…ich wiege 110 kg. ;-P

    Die letzten Wochen am Ende der Saison merkte ich aber immer mehr, wie ich auch mal 2 Stunden oder 3 Stunden je Strecke benötigt habe.

    Ich möchte mich einfach richtig entschleunigen und mich einfach mal hinstellen und geniessen.

    Vor ca. 2 Monaten bin ich dann auch auf die Liege-Trikes gestossen. Zauberhaft!
    Bin viele Modelle diverser Hersteller gefahren, habe mich aber in die Modelle der Firma ICE verliebt. Dezenz und doch stabil. Formschön in meinen Augen!

    Einfach mit einem Gerät alle meine Probleme erschlagen können.

    Mein Ziel ist es, wirklich jeden Tag, bei Wind und Wetter, zur Arbeit zu fahren.
    Mit einem Trike und ohne “E”. Ab Juni 2021 hab ich angepeilt für den Start.

    Ich bin ausgiebig das VTX gefahren und das Adventure gefahren, habe für mich aber festgestellt, dass ich eine Mischung aus beiden bevorzugen würde – eben das Sprint X.

    Leider ist dieses Modell in dem Laden nicht vorhanden, da dieses weniger angefragt wurde und sie es so aus dem Programm genommen haben.

    Anfragen bei ICELETTA bzgl. Vorführmodell, wenn ich die Lieferkosten zahle, wollten sie auch nicht machen.

    Nunja…auf jeden Fall ein wirklich toller Artikel zu deinem Trike.
    Würde mich auf jeden Fall über weitere in diesem Jahr freuen, du schreibst sehr toll!

    Vielleicht nervt es dich ja auch nicht, wenn ich dir bei Bedarf die eine oder andere Frage per Mail schreiben dürfte. ;-P

    Es wird definitiv ein Trike und ich denke auch das Sprint X. Ich will das auch nur mal für ne Stunde unter dem Hintern haben wollen.

    Mach weiter so und gute Fahrt, Sebastian.

    Brian

    1. Grüß Dich Brian,

      Es freut mich wirklich, dass Du hierher gefunden und so einen ausführlichen Kommentar hinterlassen hast.

      Ich könnte mir schon vorstellen, dass ein Liegerad-Trike das Richtige für Dich ist.

      Wenn Du Fragen zum Liegerad hast, dann schreibe mir die gerne per e-mail, die Adresse findest Du im Impressum. Zu deiner eingangs schon geäußerten Frage: obwohl ich mein ICE-Trike winterfest gemacht hatte, mit Profilreifen und Licht, habe ich es nach den ersten Winterdienst-Einsätzen nicht mehr übers Herz gebracht, mein schönes X-Sprint dem Salz auszusetzen. Es steht jetzt auf der Rolle, wo ich aber auch regelmäßig damit trainiere, damit ich die mühsam antrainierte Liegerad-spezifische Muskulatur nicht komplett wieder verliere. Draußen laufe ich gerade lieber oder jage auch mal das MTB durch den Wald.

      Aber wie gesagt, schreibe mir einfach deine Fragen per e-mail. Ich freue mich auf den Austausch.

      Beste Grüße
      Sebastian

      Schönen Abend
      Sebastian

  3. Hallo Seb,
    Toller Artikel, für mich sehr hilfreich. Bin erst vor 2 Wochen auf das Thema Liegerad gestoßen, nachdem ich nach „Radfahren mit (schlechter) Schulterprothese“ suchte. Das beschreibt meine Situation nach 2 Skiunfällen, das 2. Mal auf die Prothese – bad luck.
    Ich brauche eine Lösung, die die Last von der Schulter nimmt. In der Stadt tut es ein Hollandrad-ähnlicher Umbau meines Trekkingrads. Trotzdem ist nach 45min Schluss mit Spaß.
    Zurück zu meiner „Qual der Wahl“: ich habe mich auf 2 Modelle fokussiert, ähnlich wie Du: Scorpion FS20 oder ICE Sprint X?
    Mein Anspruch ist Sportlichkeit (bis auf Schulter alles fit), mein Bedarf aber auch „Federung“ um Stöße auf die Schulter zu vermeiden. Was würdest Du ggf. empfehlen?

    Liebe Grüße aus Berlin
    Thomas

    1. Hallo Thomas,

      freut mich, dass Du bei deiner Suche auf meinen Beitrag gestoßen bist.

      Für mich war die Entscheidung damals nach der Probefahrt einfach klar, ohne das im Detail begründen zu können.

      Das ICE hatte sich einfach passender angefühlt. Wobei man meinen Eindruck sicher nicht überbewerten darf, denn beide Kandidaten waren ja nicht wirklich auf mich eingestellt in der Schnelle der Zeit. Was mir hängen geblieben ist, dass ich das Scorpion schwammiger empfunden habe, was sicher an der üppigeren Vorderrad-Federung lag. Die bietet beim Scorpion mehr Federweg und ist auch aufwändiger gestaltet. Erstes fand ich unnötig, zweites sogar ein Stück weit abschreckend, da ich ein großer Anhänger technisch einfacher Lösungen bin. Ich will bei Fahrrädern z.B. immer die Gewissheit, alles selbst warten und reparieren zu können, am besten sogar unterwegs. Da hat mich das Ice mit seinem schnörkellosen und pragmatischen Design auch einfach mehr angesprochen.

      Ich würde das ICE als sportlicher und das Scorpion als komfortabler bezeichnen, einen großen Fehler machst Du aus meiner Sicht mit keinem der beiden Modelle.

      Gerade wegen deiner sehr individuellen Probleme mit der Schulter würde ich Dir auch eine Probefahrt empfehlen. Da spielt vielleicht ja auch der gewählte Sitz eine Rolle.

      Insgesamt glaube ich, dass das Liegerad eine gute Idee ist, trotz deiner Schulterprobleme mit dem Rad sportlich unterwegs zu sein.

      Ich habe den Kauf meines ICE Sprint X noch keinen Tag bereut. Auch wenn ich noch oft einfach Rennrad fahre, ist es für mich immer eine wohltuende Abwechslung und zukünftig das Rad meiner Wahl bei mehrtägigen Unternehmungen.

      Bleibt mir, Dir ein glückliches Händchen bei der Wahl des Liegerades und alles Gute für deine Schulter zu wünschen!

      Würde mich auch freuen, vom Ergebnis zu hören!

      Beste Grüße
      Sebastian

  4. Hallo, toller Artikel! Ich fahre seit 21 Jahren Liege Trike(mein erstes Trike gibt es nicht mehr Thorax – Sinus) und habe mir,nach 10 Jahren HP Scorpion fx) jetzt bzw nächste Woche das ICE Sprint x26 Carbon gegönnt. Welchen Rucksack hast du denn da am Schalensitz? Was machen die komischen Ringe am Gepäckträger? Die Schutzbleche sind in meinen Augen eine Style-Sünde – ich kauf mir doch kein Porsche um dann FIAT Spoiler draufzubauen…..
    Das gleiche mit dem Gepäckträger ICE benutzt den für alle Trikes? Das kann es doch nicht sein? Meiner erfahrung nach und jeder soll seine Erfahrung selber machen, bringt die Fahne nichts bzw nur im stehen – minimalst… Ich fahre seit 18 Jahren ohne Fahne in München. Du musst eh immer schauen, so wie viele Radfahren – da wundert es mich das nicht mehr passiert^^ Ich fahre in der Stadt meistens mit Licht, das bringt mehr als die doofe Fahne….

    Noch viel Spass beim Triken!

    Ciao Joe

    1. Hallo Joe,

      Schön, dass Du hier ein paar Erfahrungen teilst. Ich habe noch keinen getroffen, der schon mehr als 20 Jahre mit dem Liegerad-Trike unterwegs ist.

      Den Rucksack habe ich über den Icletta-Onlineshop bezogen. Der ist nicht billig (wie eigentlich alles für Liegeräder nicht gerade billig ist), aber sehr praktisch.

      Den Sinn der Ringe am Gepäckträger kann ich mir nur als mögliche untere Fixierung für Gepäcktaschen erklären, für meine Ortliebtaschen brauche ich den jedenfalls nicht.

      Zu den Schutzblechen: ja, bin bei Dir, aber… das Trike ist primär als mein Touren- und Reiserad konzipiert (fahre sonst ja mehr Rennrad) und da bin ich auch gerne für Regen gewappnet. Haken daran: ich fahre es bisher eigentlich einfach nur als Abwechslung zum Rennrad und dann auch immer nur um die 40-50km. Ich könnte sie mir bisher also echt sparen… soll sich aber ändern, wenn man wieder richtig reisen kann.

      Zur Fahne: nach knapp 2 Jahren habe ich auf dem Trike kaum noch mehr Angst, übersehen zu werden, als auf dem Rennrad. Gerade wenn es windig ist, nervt die schon. Mal sehen, wann die weg kommt. Dafür habe ich den Helm nur noch bei meinen Ups auf . Passt irgendwie nicht zur lässigen Trike-Tour.

      Vielleicht fahren wir uns ja mal über den Weg, bin meist gar nicht weit östlich von München unterwegs. Würde mich freuen!

      Beste Grüße
      Sebastian

      1. Hallo Sebastian, sorry für meine späte Antwort.Irgendwie hab ich es vergessen und erst jetzt durch dein Blog-Eintrag wurde ich per Mail erinnert!
        Ja mh ich hatte vor 21 Jahren einen Kleinhirntumor und meine Feinmotorik und mein Gleichgewicht ist davon leider stark betroffen. Mein erstes Liegerad-Trike war/ist ein Stück Freiheit… Und da mir das getaugt hat bin ich dabei geblieben! Ich wollte auch nie ein klassisches dreirädriges Therapierad, schon allein wegen dem hohen Schwerpunkt-.-
        Wenn man aufmerksam Liegetrike fährt und den Verkehr beobachtet ist man normal zu schnell um von Autos beim abbiegen etc erwischt zu werden – also wenn man über 20kmh fährt… Fussgänger, Radfahrer und E-Roller sind eher das problem. Und besonders lächerlich und gefährlich sind E-Bikes – 25kmh sind viel zu schnell für Leute die nicht Radfahren können.
        Meinen Helm trage ich schon – meistens. Auch wenn ich mit meiner körperlichen Behinderung und dem Münchner Stadtverkehr ziemlich entspannt umgehe ist bei jeder fahrt eine portion extra Adrenalin das Risiko doch mal erwischt zu werden 🙂 und ja es war auch ab und an knapp – allerdings fahre ich auch relativ viel (2021 bis jetzt so +- 2000km,ich hoffe die 5000 noch zu knacken).

        Ja also im Münchner Osten bin ich schon ab und an, da mein Händler in Ottenhofen ist und sonst mache ich ab und zu Touren nach Vaterstetten oder Grafing – das ist auf jedenfall noch ausbaufähig…
        Seit neustem ziehe ich meinen Rollstuhl als Hänger was eigentlich auch ganz gut geht aber kostet enorm Kraft und damit Geschwindikeit – da arbeite ich auch dran! Jo denn, vielleicht bis bald mal. Ciao gruß Joe

        1. Hallo Joe,

          Würde mich echt freuen, können ja auch einfach mal was ausmachen. Vom Andreas in Ottenhofen ist auch mein Trike. Ich fahre öfter in der Ecke. Beim Andreas war ich aber seit dem Kauf nicht mehr. Das Trike läuft rund und ich mache sowieso lieber als selbst – ist ja keine Raketentechnologie 😉

          Beste Grüße
          Sebastian

  5. Hallo, ist an dem Trike ein FF Adapter verbaut? Weil soviel Platz zwischen Gepäckträger und Sitz ist. Habe mir eins im Laden angeschaut und da war der Sitz ziemlich am Gepäckträger dran.

    Grüße

    1. Hallo Sebastian,

      Nein, kein FF-Adapter. Der Abstand kommt allein durch die Befestigung des Schalensitzes am Rücken zustande (letzter Haken). Ist auch ein wenig abhängig vom gewählten Radstand, das Trike ist ja in der Länge zwischen Sitz und Hinterrad ziemlich variabel. Kann bei den Kommentaren leider kein Bild anhängen. Schick mir einfach eine E-mail, wenn Du das genauer sehen willst.

      Beste Grüße
Sebastian

  6. Hallo Sebastian,
    sehr schöner, Informativer Blog und schöne Räder hast du da.
    Ich selbst hab vor vielen Jahren mit den Liegerädern angefangen und erst seit kurzem ein Trike für gemütliche Ausfahrten und längere Touren.
    Da der Unterschied zwischen deinen Rennmaschienen und dem Trike doch recht groß ist, wollte ich deine Aufmerksamkeit auf einspurige Liegeräder wie z.B.das Bacchetta Giro lenken. Damit fährt man so flott wie mit einem Rennrad, aber ohne die ganzen körperlichen Beschwerden.Vielleicht wäre das ja etwas für dich.

    1. Hallo Ray,

      Danke für die Einordnung und den Tipp. Ich will tatsächlich auch mal noch ein einspuriges Liegerad testen. Abgehalten werde ich derzeit zum Glück davon, dass ich auch auf dem Rennrad lange keine Beschwerden mehr hatte. Natürlich hat das auch damit zu tun, dass ich gerade wieder mehr laufe und auf dem Rad oft nur 2 Stunden oder kürzer unterwegs bin. Mein Liegerad habe ich dieses Jahr kaum bewegt. Hatte deshalb sogar schon überlegt, ob ich es überhaupt noch brauche, weil so ein Trike schon ziemlich viel Platz braucht. Aber es kommen wieder anderen Phasen – da kenne ich mich mittlerweile gut genug – und dann werde ich mich über das Liegerad wieder freuen. Hoffentlich ergibt sich dann eine Testmöglichkeit ohne gleich wieder kaufen zu müssen .

      Beste Grüße
      Sebastian

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