Kriterium

Radrennen am Wochenende

In einem Stimmungsgemisch aus routinierter Melancholie und Anspannung sitze ich auf der Ladekante meines Ford Fiesta und massiere mir eine wärmende Öl-Lotion auf meine von der zweistündigen Autofahrt schwer gewordenen Beine.

Der Duft von Latschenkiefer und Menthol verbindet sich mit dem von Gummi und Kettenöl und signalisiert meinem Körper, dass es mit der Ruhe bald vorbei sein wird. „Kriterium“ weiterlesen

Auf dem Rad erfroren…

seblog.de Egglburger See

Draußen zwei Grad, alles hochnebelig grau und meine Lust auf Radfahren hält sich gerade einigermaßen in Grenzen.

Wenigstens am Wochenende zwinge ich mich derzeit meist noch aufs Rad, um ein wenig Tageslicht (heute: Tagesgrau) und frische Luft zu tanken. Für den alternativen Waldlauf ist das Mittagessen noch nicht lange genug her, und doch… auf mein Rad will ich es heute nicht schaffen.

Letzte Alternative: ich gehe einfach ein paar Kilometer zu Fuß, bin ja sowieso nicht ganz fit… man muss das wohl Spazierengehen nennen. Was soll’s, Zeit für Gedanken und Erinnerungen, und es ist ja wirklich unangenehm feucht-kalt heute…

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In Velo Veritas unter Freunden

Über die Ausfahrt für klassische Rennräder, einen wilden Ritt durchs Gelände, Rad-Freundschaften in Corona-Zeiten und ganz viel Genuss.

Wie ein Wiesel entfernt sich Axel im losen Schotter bergab, während ich beim Verlangsamen von rechts nach links geworfen werde; …überlege, ob nicht der Grasstreifen in der Mitte die bessere Alternative wäre, und endlich auch nur noch den Lenker gerade halte, bis der der Weg flach ausläuft.

Nur Minuten zuvor hatten wir noch darüber philosophiert, dass auf den vom starken Regen der Vortage ausgewaschenen Feldwegen, der beste Weg, der schnelle und direkte sei. Alle Versuche im losen Kies zu bremsen destabilisieren Rennrad und Fahrer sowieso nur.

Nun – zumindest mein Begleiter agiert gerade auch so…

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Initialerlebnis Fahrrad

Seba Pedala seblog.de

Der Beginn einer großen Leidenschaft.

Mit großen Augen verfolge ich die Vorbereitungen meines älteren Bruders, der in wenigen Minuten zu einer für mich unvorstellbar langen Fahrradtour aufbrechen wird. Es liegt eine seltsame Spannung in der Luft. Sie scheint zu flimmern, wie sonst nur bei großer Hitze, oder wie man es aus dem Fernsehen kennt.

Mein Vater bespricht mit meinem Bruder noch einmal den ersten Streckenabschnitt, während meine Mutter der Szene eher sorgenvoll folgt. Wie gerne würde ich mitkommen, wie gerne würde ich es sein, der hier aufbricht… „Initialerlebnis Fahrrad“ weiterlesen

Februarrunde

Noch vor einer halben Stunde völlig undenkbar, scheint plötzlich alles zu stimmen. Das leichte aber stetige Brausen des Windes in den Ohren – es ist gewichen. Das sanfte Brennen in den Oberschenkeln – vergessen. Und die gerade noch so kalten Füße und Hände? – Sie senden leicht gribbelnde Lebenszeichen.

Die silbern funkelnden Lichtstrahlen, der sich in der Vorderradnabe spiegelnden Februarsonne, sie ziehen Tom in ihren Bann. „Wie konnte sich schwarz in der Gestaltung moderner Naben nur durchsetzen?“ Er wird das nie begreifen.

Wunderbar mischen die 32 doppelt endverstärkten Speichen des Vorderrades jetzt im sonnigen Glitzerspiel mit und berauschen den mit Rückenwind dahingleitenden Rennfahrer mit dem leisen Klang der gerade so berauschenden Geschwindigkeit.

Ist es das, was er so liebt an diesem Sport?

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