Mit dem Altinger nach Monte Sante Marie

Schweiß tropft von innen auf meine Brille. Oh, wie ich das hasse. Doch Abnehmen ist nicht. Zu sehr sind meine Hände gerade damit beschäftigt, am Unterlenker zu ziehen. Mit ganzer Kraft stemme ich mich in die Pedale meines seltenen Altinger Renners, der trotz staubig-losem Untergrund und extremer Steigung die Traktion nicht verliert. Der Wilhelm Altinger wusste schon, was er tat.

So genial wie das pinkfarbene Shiny-tape zu meiner grau-blauen Altinger-“Maus” passt, so absurd wirkt es auf diesem rauen Abschnitt hinauf nach Monte Sante Marie…

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Wir sehen uns in Gaiole

L’Eroica Gaiole 2018.

Vom Genuss des frisch gegrillten Bistecca alla Fiorentina zeugt nur noch ein knöcherner Rest auf meinem Teller. Die zwei italienischen Rennrad-Klassiker neben dem Esstisch (von Olympia und Drali) sowie die Wolltrikots der Gastgeber sorgen für Radsportatmosphäre im Wohnzimmer des toskanischen Landhauses, in dem wir heute Abend zu Gast sind.

Ein köstlicher Chianti (nell’ arte Barone di Ricasoli) schmeichelt meinem Gaumen und sorgt zusammen mit der netten Gesellschaft für seelisches wie körperliches Wohlbefinden.

Es könnte mir gerade kaum besser gehen… „Wir sehen uns in Gaiole“ weiterlesen

L’Eroica Gaiole

Rennradklassiker Centurion

Mein Blick versucht nur noch die 10 Meter vor dem tanzenden Vorderrad zu erfassen, doch je länger es auf dieser ruppigen Geröllpiste bergab geht, desto schwerer fällt es meinem Kopf die Informationen zeitnah zu verarbeiten.

Das Bild verschwimmt und ich versuche mein Vorderrad krampfhaft gerade zu halten. Dann bin ich unten. Den Kopf schütteln, die Nackenmuskulatur lockern und schon geht es wieder bergauf. Steil, lang und auf losem Untergrund.

Einen Schluck staubiges Wasser aus dem Bidon und weiter – ich sollte den ersten Mund voll wirklich besser ausspucken, so viel Staub enthält er – aber das ist mir längst egal.

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Erinnerungen an den Sommer 1992

Ein Rückblick auf die ganz große Freiheit.

Wir haben uns heute Morgen in Nördlingen auf unsere vollbepackten Räder geschwungen – zwei notdürftig mit Gepäckträgern zum Reiserad umgerüstete Rennräder. Dabei haben wir nur das Nötigste. Ein Rennrad ist kein Packesel.

Neben einem kleinen Zelt, Schlafsäcken, zwei Pappdeckel-dünnen Alumatten, Kocher und Werkzeug ist nur noch wenig Raum für Kleidungsstücke. Egal, es geht in den Süden. Unser Ziel ist Sizilien.

Zeit und Energie haben wir, gerade 18-jährig, in Hülle und Fülle. Geld dafür umso weniger. Und gerade letzteres erweist sich als großer Glücksfall. „Erinnerungen an den Sommer 1992“ weiterlesen